In den Augen meines Hundes liegt mein ganzes Glück,
all mein Inneres; Krankes, Wundes heilt in seinem Blick
Friederike Kempner
"Scotti"
Ein halbes Jahr hielt ich es ohne Hund aus. Solange, bis meine Schwester mit einem sieben Monate alten Cocker Spaniel zu Besuch bei uns kam. Sie hatte ihn bei einem dubiosen Hunde-Verkaufstelle entdeckt, eingesperrt in einen kleinen Käfig in einem dunklen Verschlag, die Nase vollkommen verschnieft. Sie brachte es nicht übers Herz, ihn dort in diesem Gefängnis sitzen zu lassen, nachdem er sie freudig wedelnd begrüßte und wie um Hilfe heischend die Pfötchen entgegenstreckte. Also nahm sie ihn mit. Und um mich war es geschehen - es war Liebe auf den ersten Blick bei mir und Scotti. Allerdings hielt er uns sehr auf Trab und soviel Unsinn, wie er anstellte, hatten wir bei Susi nie erlebt.
Einmal stellte ich meinen Einkauf nur eilig im Flur ab, darunter ein Paket Toilettenpapier. Als ich später wieder nach Hause kam, traf mich fast der Schlag: der ganze Flur war mit Toilettenpapier bedeckt. Scotti hatte eine herrliche Beschäftigung gefunden, indem er die Rollen aus der Folie gepuhlt, zerfetzt und abgewickelt hatte. Ein anderes Mal musste ein Teddy daran glauben, dessen Eingeweide in der gesamten Wohnung verstreut lagen, dann wieder hatte er ein Kissen seiner Federn beraubt - er brachte mich schier zur Verzweiflung. Erst mit gut einem Jahr ließ er diese Unarten sein.
Scotti war ein sehr eigensinniger und dominater Cocker-Spaniel-Rüde. Nie hätte ich geglaubt, dass ein Hund so schwierig zu erziehen sei - er hat mich eines anderen belehrt! Auf der anderen Seite war er sehr verschmust und überaus anghänglich. Bei unseren weiten Spaziergängen brauchte ich nie zu rufen, immer war er in meiner Nähe. Außer, wenn Wasser in der Nähe war, dann war er nicht zu halten. Ein Erlebnis habe ich noch sehr gut in Erinnerung: Mein Mann und ich gingen mit ihm in einem unbekanntem Waldstück spazieren, Scotti flitze mit einem Mal davon, kein Rufen hielt ihn zurück. Wir suchten und fanden ihn schließlich nach einiger Zeit in einem Fischteich, wo er vergeblich versuchte, an den Holzpalisaden wieder heraus zu klettern. Mein Mann mußte ihn herausziehen und aus seiner misslichen Lage befreien. Danach hatten wir den liebsten Hund auf diesem Planeten. Er war todunglücklich, wenn er bei anderen Menschen bleiben sollte. Daher haben wir ihn immer mitgenommen, wenn es in den Urlaub ging. Ich glaube, am liebsten fuhr er nach Dänemark - er liebte es, am Strand in die Wellen zu laufen, im Sand zu buddeln und durch die Dünen zu stöbern. Urlaub mit Hund ist wunderbar!
Leider wurde ihm schon in jungen Jahren die Tierarztpraxis nicht erspart. Die Ohren und Pfoten waren oft entzündet, Kreuzbandriß, Rücken- und Herzprobleme und vieles mehr gehörte in seine Diagnosenauflistung. Trotzdem hat er ein stolzes Alter von 14 1/2 Jahren erreicht.
Ich habe lange um ihn getrauert und ich werde ihn nie vergessen!
Rassemerkmale des "English Cocker Spaniel"
Cocker Spaniel sind Jagdhunde mit flach am Körper anliegendem, seidig schimmernden Fell. Es ist weich und dicht, wobei es am Kopf kurz, dafür aber an den Ohren, der Brust, dem Bauch, den Beinen und am Schwanz lang ist. Cocker Spaniel gibt es mit den Fellfarben rot, braun, schwarz, blauschimmel, orangeschimmel und braunschimmel, schwarz-weiß, orange-weiß, braun-weiß, tri-color, alle auch mit loh, zobel. Der Körper ist kompakt (Rüden bis 41 cm, Hündinnen bis 39 cm). Der Rücken ist gerade und fällt zu den Lenden hin leicht ab. Der English Cocker Spaniel besitzt einen tiefen, gut ausgebildeten Brustkorb und lange, tiefangesetzte Hängeohren. Die großen Augen sind entweder dunkel oder haselnussfarben. Seine Nase ist recht groß und passt farblich zur Fellfarbe. Die Schnauze ist eckig, die Kiefer kräftig und muskulös, und die Vorderbeine sind stark und gerade. Er besitzt zudem muskulöse Hinterbeine und eine Rute, die eine Linie mit dem Rücken bildet. Sie wird auf Rückenhöhe getragen. Die Pfoten sind fest und haben kräftige Ballen.
Eigenschaften
Ein Cocker aus gutem Hause ist ein temperamentvoller, fröhlicher, anhänglicher und sensibler, aber zuweilen etwas eigensinniger Hausgenosse, der die Wohnung seiner Familie zuverlässig bewacht und einen guten Spielkameraden für die Kinder abgibt. Außerdem fühlt sich der Cocker in jedem Haus und jeder Wohnung wohl, sofern er nur genügend Bewegung im Freien hat. Diese Rasse kann sich recht gut anpassen, braucht jedoch regelmäßige und ausgiebige Beschäftigung, um fit zu bleiben. Da sie zu Übergewicht neigt, sollte man auf ein gutes Verhältnis von Futter und Bewegung achten. Vor allem für Apportierübungen und Schwimmen kann man diese Hunde begeistern. Aber auch normales Laufen und Spielen im Freien liebt der Cocker Spaniel. Anderen Hunden gegenüber ist er immer sehr freundlich gesinnt kann jedoch bei aggressiven Artgenossen auch zeigen, was in ihm steckt.
(Quelle: Wikipedia)
Für Hundefreunde: Ein tolles Hundeforum - einfach anklicken!