Wunstorf
ist eine Kleinstadt mit ca. 41000 Einwohnern, 10 km südlich des Steinhuder Meeres mit 14 Stadtteilen auf gut 130 qkm.
Der Name der Stadt leitet sich von der frühen Dorfsiedlung „Wonherestorpe“ (um 700) ab. Wunstorf hat seit 1261 Stadtrechte, wurde aber schon am 14. Oktober 871 in einer Urkunde von König Ludwig dem Deutschen über die Gründung des „Stift für fromme Mägde“ erwähnt. Während der Hildesheimer Stiftsfehde (1519–23) betreibt einer der Kontrahenten, der Hildesheimer Bischof, eine Politik der verbrannten Erde. Wunstorf wird zerstört. Wieder aufgebaut, erlebte es ein weiteres Desaster: Ein gewisser Ortjes Dove steckt die Stadt 1570 an. Ein Eisenkäfig am Turm der Marktkirche erinnert an seine Hinrichtung. Er wurde geköpft und sein Kopf in diesem Eisenkorb zur Abschreckung den Menschen zur Schau gestellt. Während des Dreißigjährigen Kriegs büßt Wunstorf für die Standhaftigkeit des Nachbarn Neustadt. Der wird nicht erobert. Doch die Stadt am Steinhuder Meer wird von den kaiserlichen Truppen 1625 überfallen und verliert 150 Häuser im Feuersturm der Brandschatzer. In den folgenden Jahrhunderten erlebte die Stadt einen sanften Aufschwung, nicht ohne Krisen. Heute ist sie eine lebendige Stadt, die sich in ihren Mauern viel Steingewordenes ihrer langen, mehr als 1100-jährigen Geschichte bewahrt hat.
Besonders die Altstadt mit der Stiftskirche aus dem 12. Jahrhundert hat einen gewissen Charme.
Die "Wasserzucht" ein Kleinod Wunstorfs
Durch die verkehrsgünstige Lage an den Bundesstraßen 441 und 442 und nahe der Bundesautobahn A2 und das regionale Eisenbahndrehkreuz der Bahnstrecken Bremen-Hannover und Hannover-Minden hat sich ein ganzes Industriegebiet entwickelt.
Der Fliegerhorst Wunstorf hat mit dem Lufttransportgeschwader 62, einer der größten fliegende Verbände der Luftwaffe, nahe Wunstorf seinen Standort. Er ist, neben einigen anderen Firmen, einer der größten Arbeitgeber in der Region.
In Erinnerung an die lange Tradition der Militärfliegerei in Wunstorf entstand vor dem Tor der heutigen Hauptwache die Ju 52-Halle, die sehr sehenswert ist.
Seit 2014 ist hier der neue A400M beheimatet. Das riesige Militärflugzeug konnte am Tag der Bundeswehr im Juni 2018 bestaunt werden. Es dient als Transportflugzeug für Mensch und Material, fliegt militärische und humanitäre Einsätze.
Seit kurzem hat das Lufttransportgeschwader LTG 62 noch eine neue Aufgabe: es gehört zur medizinischen Notfall- und Evakuierungseinheit der Bundeswehr. Täglich steht eine Maschine mit Besatzung für zwölf Stunden in Bereitschaft, um verletzte Soldaten in den Einsatzgebieten der Bundeswehr und der Nato einzusammeln, in der Luft medizinisch zu versorgen und nach Hause zu fliegen.
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